Kosten sparen bei der Warmwasserbereitung mit Umweltwärme
Die Warmwasserbereitung macht rund zehn Prozent der jährlichen Heizkosten aus, wenn die Zentralheizung dies übernimmt. Eine Alternative – auch zu Durchlauferhitzern, Boilern oder Kombithermen – ist die Warmwasserbereitung mit einer sogenannten Brauchwasser- oder Warmwasser-Wärmepumpe. Diese nutzt kostenlose Umweltenergie und macht sie so mit einem elektrisch betriebenen Prozess nutzbar. Doch wie funktioniert sie und welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit sich eine Brauchwasser-Wärmepumpe lohnt? Ein Überblick.
- Wärmepumpen erwärmen Trinkwasser mit kühler Luft:
Eine Brauchwasser-Wärmepumpe (auch Warmwasser-Wärmepumpe genannt) besteht im Wesentlichen aus zwei Komponenten. Im unteren Bereich befindet sich ein isolierter Speicher für Trinkwasser. In diesem wird das kalte Wasser aus dem Wasserhahn erwärmt und bis zum Bedarf im Haus gespeichert. Auf dem Speicher sitzt ein kompaktes Luft-Wasser-Wärmepumpenmodul. Es saugt Luft aus der Umgebung an und nutzt die darin gespeicherte Energie zur Warmwasserbereitung. Dies funktioniert auch, wenn die Lufttemperatur unter der gewünschten Warmwassertemperatur liegt. Dazu wird die Wärme der Umgebungsluft zunächst auf ein Kältemittel übertragen, das dadurch verdampft. Anschließend wird es von einem Kompressor erhitzt, um die Wärme an das Trinkwasser abgeben zu können. Dabei kühlt das Kältemittel ab. Es kehrt in seinen Ausgangszustand zurück und der Kreislauf beginnt von neuem.
- Sparsame Warmwasserbereitung mit geringer Leistung:
Die Luft, aus der eine Warmwasser-Wärmepumpe Energie gewinnt, stammt meist aus dem Keller. Sie erwärmt sich durch Wärmegewinne aus dem Haus, dem Erdreich oder aus alten Heizkesseln, steht aber nicht unbegrenzt zur Verfügung. Eine Warmwasser-Wärmepumpe trägt diesem Umstand durch ihre vergleichsweise geringe Leistung Rechnung. Sie saugt kontinuierlich wenig Luft aus dem Haus an und erwärmt das Wasser im Speicher schrittweise. Die Lufttemperatur bleibt dadurch höher. Der Kompressor verbraucht weniger Strom und die Kosten für die Warmwasserbereitung sinken. Trotzdem müssen Verbraucher nicht kalt duschen. Dank des auf den eigenen Warmwasserbedarf ausgelegten Speichers steht immer ausreichend Warmwasser zur Verfügung. Bei Engpässen liefert eine elektrische Heizpatrone schnell Wärme.
- Voraussetzungen für eine Warmwasser-Wärmepumpe:
Da die Warmwasser- bzw. Brauchwasser-Wärmepumpe ausschließlich Trinkwasser erwärmt, spielt der Gebäudezustand kaum eine Rolle. Daher kann die Wärmepumpe auch in Altbauten installiert werden. Wichtig ist jedoch ein Aufstellraum mit ausreichend milder Luft. Benötigt werden etwa 350 Kubikmeter pro Stunde, die im besten Fall aus Haus und Keller stammen. Haben diese eine Temperatur von sieben Grad Celsius, arbeitet die Warmwasserbereitung mit einer Leistungszahl von drei. Das bedeutet, dass eine Kilowattstunde Strom ausreicht, um drei Kilowattstunden Wärme bereitzustellen. Ob sich die Nachrüstung einer Warmwasser-Wärmepumpe lohnt, hängt von den Gegebenheiten vor Ort ab. Die Technik ist beispielsweise dann sinnvoll, wenn sie einen Elektrokessel ersetzt und/oder auf warme Abluft zugreifen kann. Ob sich der Einbau auch dann lohnt, wenn die Warmwasserbereitung bereits über die Zentralheizung erfolgt, prüfen Energieberater und Fachhandwerker individuell.
- Photovoltaik und Solarthermie für mehr Effizienz:
Maximale Effizienz lässt sich durch die Kombination der Warmwasser-Wärmepumpe mit einer Photovoltaik- oder Solarthermieanlage erreichen. Im ersten Fall liefert eine Solaranlage auf dem Dach Strom für den Kompressor der Warmwasser-Wärmepumpe. Zusätzlich kann überschüssiger Solarstrom im Sommer mit einer Heizpatrone direkt zum Aufheizen des Speichers genutzt werden. Solarthermieanlagen funktionieren ähnlich und wandeln kostenlose Strahlungsenergie in Wärmeenergie um. Sie ersetzen die Wärmepumpe im Sommer vollständig. In der Übergangszeit und im Winter unterstützen sie diese zumindest beim Stromsparen.
- Kosten und Förderung für Warmwasser-Wärmepumpen:
Die Kosten für eine Warmwasser- oder Warmwasser-Wärmepumpe beginnen bei rund 2.000 Euro für die Wärmepumpe. Hinzu kommen Kosten für Installation und Einbau. Für eine komplette Umrüstung der Wärmepumpe müssen Eigentümer mit Kosten von rund 3.000 bis 6.500 Euro rechnen. Wärmepumpen, die die Raumluft als Wärmequelle nutzen, werden derzeit nicht gefördert.