Was wäre, wenn Strom grenzenlos wäre? Industrieländer streben den Aufbau eines Supergrids an, eines riesigen, länderübergreifenden Netzes. Doch die Kosten sind enorm. Welche Bedeutung hat dieses Netz? Gibt es bereits ein Land, das über ein solches Netz verfügt?
Industrieländer streben derzeit den Bau sogenannter Supergrids an, die in der Regel transkontinental sind. Sie sollen die Übertragung großer Strommengen über weite Entfernungen ermöglichen. Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) wird für die Stromübertragung über weite Distanzen eingesetzt. Die neueste Generation von Hochspannungsleitungen kann Strom mit einem Verlust von maximal 1,6 Prozent pro 1.000 Kilometer übertragen.
Der Bedarf an diesen Netzen ergibt sich aus der mangelnden Belastbarkeit herkömmlicher Stromnetze unter schwierigen Bedingungen. So traf beispielsweise 2021 ein schwerer Schneesturm den US-Bundesstaat Texas und ließ 4,5 Millionen Haushalte und Unternehmen in einem Bundesstaat ohne Strom, der nicht über die Vorteile eines Supergrids verfügt.
Die oben genannten Beispiele sowie die weltweit zunehmende Häufigkeit extremer Wetterereignisse zählen zu den wichtigsten Gründen für die Notwendigkeit von Supergrids.