Infrarotheizung ist eine Heizart, die Wärme durch Infrarotstrahlung direkt auf Objekte und Oberflächen überträgt, ähnlich wie die Wärme der Sonne. Anstatt wie herkömmliche Konvektionsheizungen zunächst die Luft zu erwärmen, wärmen Infrarotheizungen Objekte und Personen direkt und sorgen so für ein effizienteres und angenehmeres Heizerlebnis.
Hier eine ausführlichere Erklärung:
- Funktionsweise:
Infrarotheizungen geben Infrarotstrahlung ab, eine Form elektromagnetischer Strahlung, die Teil des elektromagnetischen Spektrums ist.
Diese Strahlung breitet sich durch die Luft aus und wird von Objekten und Oberflächen in ihrem Weg, einschließlich Menschen, Wänden und Möbeln, absorbiert.
Die absorbierte Energie wird dann in Wärme umgewandelt, die die Objekte erwärmt und eine angenehme Strahlungswärme erzeugt.
Wichtige Merkmale und Vorteile:
- Direktheizung:
Infrarotheizung erwärmt Objekte und Oberflächen direkt, anstatt zunächst die Luft zu erwärmen.
- Energieeffizient:
Durch die direkte Erwärmung von Objekten kann sie energieeffizienter sein als herkömmliche Heizsysteme, da der Wärmeverlust an die Umgebungsluft minimiert wird.
- Angenehme Wärme:
Infrarotheizungen erzeugen eine angenehme, sanfte Wärme, die dem Sonnenlicht ähnelt.
- Verbesserte Luftqualität:
Da sie nicht auf die Erwärmung der Luft angewiesen ist, können sie die Staubaufwirbelung reduzieren und die Luftqualität verbessern.
- Vielseitige Anwendungen:
Infrarotheizungen können in verschiedenen Umgebungen eingesetzt werden, darunter in Wohnungen, Büros und Industrieräumen.
- Arten der Infrarotheizung:
1- Langwelliges Infrarot (IR-C):
Diese Art der Infrarotheizung wird häufig zur allgemeinen Raumheizung eingesetzt und ist oft in Infrarotpaneelen zu finden.
2- Mittelwelliges Infrarot (IR-B):
Diese Art der Infrarotheizung wird häufig in öffentlichen Bereichen, Saunen und Terrassenheizungen eingesetzt.
3- Hochintensives Infrarot:
Quelle : www.haus.de/modernisieren/infrarotheizung
- Empfohlene Heizleistung je nach Raumgröße:
Bei der Wärmeerzeugung und -verteilung entstehen nahezu keine Verluste. Damit eine Infrarotheizung jedoch nicht mehr Strom verbraucht als nötig, sollte ihre Leistung entsprechend dem Wärmebedarf im Haushalt geplant werden. Empfehlungen gibt es je nach Raumgröße und Quadratmeterzahl. Der genaue Wert hängt vor allem von der Gebäudedämmung und der Anzahl der Außenwände ab.
Raumgröße = Heizleistung
5 m² = 250 bis 500 Watt
10 m² = 500 bis 1000 Watt
15 m² = 750 bis 1500 Watt
20 m² = 1000 bis 2000 Watt
- Verbrauch einer Infrarotheizung:
Die Dimensionierung der Infrarotheizung hat den größten Einfluss auf den Stromverbrauch. Wie viele Paneele mit welcher Leistung in einer Wohnung oder einem Haus installiert werden sollten, hängt in erster Linie von der Anzahl und Größe der Räume ab. Auch die Gebäudedämmung ist für eine effiziente Nutzung wichtig. Sind die Wände gut gedämmt, geht wenig Wärme verloren. Ist die Dämmung schlecht, entweicht sie nach außen – daher kommt es auch darauf an, ob der Raum mehr Innen- oder Außenwände hat und wie viele Fenster vorhanden sind.
Einzelne Infrarotstrahler haben Leistungen zwischen 250 und 1500 Watt. Je nach Größe und Außenwänden eines Raumes sind mehr oder weniger nötig. In einem normalen Neubau sind 40 bis 70 Watt pro Quadratmeter für Infrarotheizungen üblich. In sanierten Altbauten gelten 60 bis 100 Watt pro Quadratmeter als Richtwert. Ein Infrarotpanel mit 1000 Watt Leistung verbraucht beispielsweise umgerechnet eine Kilowattstunde Strom pro Betriebsstunde.
Eine Infrarotheizung kann in der Regel aus einer Kilowattstunde Strom eine Kilowattstunde Wärme erzeugen. Der Wirkungsgrad ist zwar etwas höher als bei Öl- oder Gasheizungen, aber geringer als bei einer Wärmepumpe, die damit die dreifache Wärmemenge bewältigt. Wer zu Hause ausschließlich auf eine Infrarotheizung setzen möchte, benötigt mehrere Paneele und hat in der kalten Jahreszeit oft Betriebskosten von mehreren Tausend Euro.
Quelle : https://www.adac.de/rund-ums-haus/energie/versorgung/infrarotheizung/
- Kosten einer Infrarotheizung:
Die Anschaffung einer Infrarotheizung ist in der Regel günstiger als die einer Öl- oder Gasheizung. Je nach Größe, Leistung und Material liegen die Preise zwischen 250 Euro (300 Watt) und 1000 Euro (1500 Watt) pro Heizelement. Zur Temperaturregelung benötigen Sie zusätzlich Thermostate. Mit Funktechnologie kostet ein solches bis zu 100 Euro, mindestens aber 50 Euro.
Für einen 50-Quadratmeter-Haushalt fallen bei einem Durchschnittswert von 75 Watt pro Quadratmeter etwa 2500 bis 3125 Euro für mehrere Infrarotheizelemente an. Bei einer Haushaltsgröße von 100 Quadratmetern wären es etwa 5000 bis 6250 Euro. Bei 150 Quadratmetern kann die Investition in die neue Heizung also gut 7500 bis 9375 Euro betragen.
Eine Infrarotheizung ist relativ einfach zu installieren. Ihre Installation ist daher günstiger als bei anderen Heizsystemen. Zudem entfallen jährliche Wartungskosten. Da kaum Verschleiß auftritt, haben Infrarotheizungen oft eine Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren – manchmal sogar länger. Aufgrund der Betriebskosten gelten solche Direktstromheizungen jedoch als teuer.

Die Heizkosten pro Betriebsstunde hängen vom Strompreis ab, den Sie mit Ihrem Energieversorger vereinbart haben. Anfang 2025 lag dieser bei Neuverträgen bestenfalls bei 27 bis 29 Cent pro Kilowattstunde. Unter der Annahme, dass die Infrarotheizung 200 Tage im Jahr für jeweils 6 Stunden mit durchschnittlich 75 Watt pro Tag in jedem Raum läuft, ergeben sich für einen Kleinhaushalt mit 50 Quadratmetern Betriebskosten von mindestens 1215 Euro pro Jahr.
Formel zur Berechnung der Betriebskosten:
Heizzeit x benötigte Leistung in kWh x Preis pro kWh Strom
Beispiel mit 50 Quadratmetern:
(6 Stunden x 200 Tage) x (50 m² x 75 Watt / 1000) x 0,27 Euro = 1215 Euro pro Jahr
Quelle : https://www.adac.de/rund-ums-haus/energie/versorgung/infrarotheizung/