Vorteile, Umsetzung und Kosten eines Gründachs
Gründächer erfreuen sich aufgrund ihrer zahlreichen Vorteile für Bewohner und Umwelt zunehmender Beliebtheit. Sie werten Immobilien optisch auf und verbessern das Mikroklima. Der Frühling, mit Beginn der Pflanzsaison, ist der ideale Zeitpunkt für die Anlage eines Gründachs auf Ihrem Carport oder Ihrer Garage. Entdecken Sie alle Details zu Vorteilen, Umsetzung und Kosten.
- Vorteile eines Gründachs auf Garagen und Carports:
Ein Gründach wirkt als natürlicher Temperaturregler. Während sich ein unbedachtes Garagendach im Sommer bis zu 27 Grad Celsius aufheizen kann, schützen die Substratschicht (eine spezielle Erdmischung) und die Pflanzen das darunterliegende Dach vor direkter Sonneneinstrahlung. Dadurch bleibt auch das Auto in der Garage deutlich kühler. Durch die Verdunstung des Grüns verbessert sich das Mikroklima. Befindet sich beispielsweise Ihr Schlafzimmerfenster direkt über der Garage, genießen Sie im Sommer kühlere Luft.
Gründächer sind ideal für die Tierwelt und bieten Bienen und anderen Insekten wichtige Nahrung, die wiederum Vögeln und Fledermäusen zugutekommen. Ein begrüntes Garagendach trägt zum Erhalt des ökologischen Netzwerks bei und reguliert gleichzeitig das Regenwasser, indem es dieses aufnimmt und langsam wieder abgibt. Dadurch wird die Kanalisation entlastet. Außerdem sehen sie fantastisch aus – selbst wenn sie nur von den oberen Fenstern aus sichtbar sind, ist ein begrüntes Garagendach immer eine Augenweide.
- Begrünung von Garagen und Carports – Tipps zur Umsetzung:
Bei Garagen- oder Carportdächern wird üblicherweise die sogenannte Extensivbegrünung eingesetzt. Dabei wird eine wenige Zentimeter dicke Substratschicht aufgetragen und mit niedrig wachsenden Pflanzen bepflanzt, die optimal an extreme Wetterbedingungen wie Hitze, Trockenheit und Kälte angepasst sind. In der Regel ergibt sich dadurch ein Gewicht von 60 bis 150 kg pro Quadratmeter, vergleichbar mit der Belastung eines Kiesdachs. Grundsätzlich ist eine extensive Begrünung von Garagen- oder Carportdächern auch in Eigenregie möglich. Wichtig ist jedoch, das Dach vorher auf Statik und Dichtheit zu prüfen.
Neben der Extensivbegrünung gibt es auch die Intensivbegrünung, bei der eine deutlich dickere Schicht Pflanzsubstrat aufgebracht wird. Zusätzlich kommen Gartenpflanzen wie Stauden oder Gehölze zum Einsatz. Diese Begrünungsform erfordert jedoch eine aufwendigere Planung und sollte unbedingt von einem Fachmann durchgeführt werden.
Die Begrünung einer Garage ist unkompliziert und wird oft empfohlen. Die Arbeitsschritte sind einfach und der Materialbedarf gering. Konkrete Tipps zur Umsetzung:
- Statik prüfen: Das Dach des Carports oder der Garage muss bei einer Extensivbegrünung eine Tragfähigkeit von ca. 60 bis 150 kg/m² aufweisen.
- Dachneigung prüfen: Die Neigung der Dachfläche sollte zwischen 2 und 10 Prozent liegen. Bei dieser Neigung sind keine zusätzlichen Maßnahmen gegen Abrutschen des Substrats erforderlich.
- Dichtheit prüfen und ggf. nachrüsten: Vor der Dachbegrünung ist die Dichtheit zu prüfen. Bei älteren Dächern empfiehlt sich eine zusätzliche Dachabdichtung.
- Wurzelschutz anbringen: Ist das Dach nicht wurzeldicht, muss vor der Bepflanzung eine Wurzelschutzfolie verlegt werden. Der Bundesverband GebäudeGrün e.V. hat hierfür eine Liste geeigneter Materialien zusammengestellt.
- Wasserablauf sicherstellen: Die Entwässerung des Daches muss sichergestellt sein – entweder durch einen Ablauf oder eine Dachrinne. Die Abläufe sollten für die Reinigung leicht zugänglich sein.
- Dachbegrünung pflegen: Extensive Bepflanzungen sind pflegeleicht, zwei Pflegesitzungen pro Jahr, vorzugsweise im Frühjahr und Herbst, reichen aus. Zu Beginn sollte das Substrat angefeuchtet werden, bis die Pflanzen keimen und anwachsen.
Kosten für ein Gründach auf Garage und Carport:
Wenn Sie das Dach eines Carports und einer Garage selbst begrünen möchten, sollten Sie mit Materialkosten zwischen 30 und 60 Euro pro Quadratmeter rechnen. Für finanzielle Unterstützung lohnt es sich, beispielsweise beim örtlichen Bauamt nachzufragen, da viele Kommunen Begrünungsmaßnahmen mittlerweile fördern. Der Kontakt zum Bauamt ist ohnehin empfehlenswert: Zwar ist für die großflächige Begrünung einer Garage oder eines Carports in der Regel keine Baugenehmigung erforderlich, dennoch erkundigen sich Eigentümer am besten nach den örtlichen Auflagen.