Es gibt verschiedene Möglichkeiten, beide Systeme nachträglich so zu rüsten, dass sie effektiv zusammenarbeiten.
Viele auf erneuerbaren Energien basierende Heizsysteme arbeiten am effizientesten mit Flächenheizungen. Heizkörper sind jedoch häufig in älteren Gebäuden zu finden. Wenn Eigentümer darüber nachdenken, eine Fußbodenheizung nachzurüsten, aber nicht im gesamten Haus, fragen sie sich oft: Ist es möglich, Fußbodenheizung und Heizkörper zu kombinieren? Experten des Bundesverbandes Flächenheizung und -kühlung klären, was getan werden kann.
Die Integration von Fußbodenheizung und Heizkörpern beginnt mit dem Verständnis ihrer Temperaturanforderungen. Eine Fußbodenheizung arbeitet am effizientesten bei einer gleichmäßig niedrigen Systemtemperatur im ganzen Haus, beispielsweise 35/30 Grad Celsius. Heizkörper hingegen benötigen höhere Temperaturen, typischerweise um die 55/45 Grad Celsius oder mehr. Es ist jedoch möglich, im Rahmen einer energetischen Gebäudesanierung eine Fußbodenheizung punktuell in bestimmten Etagen oder Räumen zu installieren, wie zwei Beispiele zeigen:
- Beispiel 1: Das Erdgeschoss eines zweistöckigen Einfamilienhauses soll mit einer Fußbodenheizung ausgestattet werden, um den thermischen Komfort zu erhöhen und den Energieverbrauch weiter zu senken.
Hierzu wird eine Fußbodenheizung in Trocken- oder Nassbauweise nachgerüstet und ein neuer Heizkreis mit eigenem Heizkreisverteiler in die Heizungsanlage des Hauses eingebunden. Der Verteiler kann im Keller oder auf dem Fußboden installiert werden. Gespeist wird dieser Heizkreis aus dem Vorlauf des Heizkessels. Dadurch werden die niedrigen Systemtemperaturen kontrolliert erreicht. Erfahrungsgemäß kann davon ausgegangen werden, dass die Räume im 2. OG (meist Schlafzimmer) einen relativ geringen Wärmebedarf haben und die Vorlauftemperaturen der gesamten Anlage deshalb abgesenkt werden können. Den höchsten Wärmebedarf dürfte das Schwimmbad haben – dies begrenzt die Absenkung der Vorlauftemperaturen. Es ist jedoch möglich, dass in diesem Fall Beispiel 2 umgesetzt wird.
- Beispiel 2: Ein einzelner Raum soll zusätzlich mit einer Fußbodenheizung ausgestattet werden, um den thermischen Komfort zu erhöhen.
In der Praxis ist damit oft das Badezimmer gemeint. Technisch handelt es sich hierbei um eine Regelung der Oberflächentemperatur, die für die rechnerische Heizlast unter Umständen nicht ausreicht. So kann eine Fußbodenheizung sowohl in Trocken- als auch in Nassbauweise installiert werden und wird über einen Rücklauftemperaturbegrenzer geregelt. Die Rücklauftemperatur kann beispielsweise auf 35 Grad Celsius eingestellt werden und der Durchfluss durch den Heizkreis wird reduziert, sobald die gewünschte Temperatur erreicht ist. Der Zulauf für diesen Heizkreis erfolgt direkt vom Heizkessel, typischerweise mit 55 Grad Celsius. Dieser technische Ansatz ist relativ einfach umzusetzen und hat sich seit vielen Jahren bewährt. Alternativ kann die Temperatur im Bad oder Wintergarten ohne Eingriff in die bestehenden Heizkreise durch den Einbau einer elektrischen Flächenheizung geregelt werden.
Fazit: Die Kombination von Fußbodenheizung und Radiatoren ist möglich! Um den unterschiedlichen Anforderungen der beiden Wärmetauscher gerecht zu werden, musste ein zusätzlicher Heizkreis eingerichtet werden.
Ebenso wichtig: In beiden hier beschriebenen Fällen ist es wichtig, frühzeitig einen Heizungsfachbetrieb einzubeziehen, um eine kostengünstige, thermisch komfortable und energieeffiziente Lösung zu erhalten.